Die Vorlesung in Bioprozesstechnologie baut auf Grundkenntnissen aus der Chemie, Mathematik, Physik und Biologie auf. Mit dem Ziel biotechnologische Produktionsprozesse und umwelttechnische Prozesse durchzuführen, vereinigt das Fach verfahrenstechnische, physiologische und molekularbiologische Aspekte. Im Vordergrund des ersten Kurses steht die Batch-Kultur. Die Studierenden werden mit der gängigen, fachspezifischen Nomenklatur sowie den Grundlagen zur Bilanzierung und Dimensionierung idealer Reaktoren vertraut. Sie verstehen die Bedeutung und Grundkonzepte zur Berechnung biotechnologisch relevanter Grössen und können die kinetischen und stöchiometrischen Parameter üblicher Wachstumsmodelle und Stoffumwandlungsmodelle aus Messreihen von Prozessdaten bestimmen. Gestützt auf die mathematische Beschreibung des Batchprozesses, können die Studierenden einen Versuch im Bioreaktor oder Schüttelkolben planen und auswerten bzw. interpretieren. Über die Theorie hinaus wissen sie die physiologischen Bedürfnisse eines Organismus (einer Zelle) und die geeignete Zusammensetzung der Nährmedien und Substrate in Zusammenhang zu bringen. Geübt wird das Prozessverständnis mittels einfacher Rechenbeispiele.